Ein guter Geselle ist mehr wert als ein schlechter Ingenieur.

63 Nachwuchskräfte der Land- und Baumaschinentechnik freigesprochen

 

25. Januar 2019, Bremervörde-Iselersheim. Ein wichtiger Tag für die jungen Gesellen und Gesellinnen – mit knapp 200 Gästen wurden die jungen Handwerker und Handwerkerinnen in einem feierlichen Akt offiziell in den Gesellenstand erhoben. Ganz besonders erfreulich gleich zwei Absolventinnen sind in diesem Jahr dabei. Mit Justine Holsten vom Innungslehrbetrieb Tiemann Landtechnik (Mitte rechts) und Katharina Wulf (Mitte links) vom Innungslehrbetrieb Herbert Dammann GmbH Buxtehude-Hedendorf kann sich der Berufstand über zwei taffe Landmaschinenmechanikerinnen freuen. Cadenberge‘s Oberstudiendirektor Uwe Hagedorn erntete für sein punktgenaue Aussage: „Ein guter Geselle ist mehr wert als ein schlechter Ingenieur“!“ viel Beifall. 61 Absolventen und 2 Absolventinnen nahmen am Freitag ihre Gesellenbriefe entgegen.

Der Landtagsabgeordnete Dr. Marco Mohrmann ließ es sich nicht nehmen, den frischgebackenen Absolventinnen und Absolventen persönlich zu gratulieren. Er machte den 63 Prüflingen in seiner Festrede Mut positiv in die Zukunft zu blicken: „Wenn Sie mit Fleiß und Engagement Ihre Wege in dieser Branche weiterverfolgen, werden Sie bei derzeitiger Sicht auf die Dinge, nie wieder arbeitslos. Und das sind tolle Aussichten!“
Krönk Innungsbester und Jahrgangszweiter mit 87 Prozentpunkte.

Innungsbester von Tiemann Landtechnik

Die zweitbeste Jahrgangsleistung und zugleich der Beste aus allen Innungsbetrieben erzielte der Lehrling vom Innungsbetrieb Tiemann Landtechnik Bremervörde Hauke Krönk mit etwas mehr als 87 Prozent. Platz drei ging an André Gerkens der bei der Fricke Landmaschinen GmbH in Lamstedt, ebenfalls ein langjähriges Innungsmitglied, lernte und in der Gesellenprüfung rund 86 Prozent erzielte. Anlässlich der Freisprechung waren auch die Lehrchefs der drei Absolventen dabei, die sich über die hervorragenden Leistungen ihrer Schützlinge freuten.

Jahrgangsbester mit 1,1er Zeugnis

Gute Aussichten verspricht sich auch Wilko Meyer aus Visselhövede. Der 21-Jährige hat erfolgreich als Jahrgangsbester die Gesellenprüfung mit rund 88 Prozent abgeschlossen. Er möchte seinem Lehrbetrieb Atlas von der Wehl GmbH auch weiterhin treu bleiben. „Ich überlege mich schulisch weiter fortzubilden und vielleicht auch ein Studium dranzuhängen. Erstmal bleibe ich aber bei Atlas.“, so der Visselhöveder

Es liegt an euch, den Weg in die Weiterbildung zu gehen.

Obermeister der Innung für Land- und Baumaschinentechnik Peter Brockmann moderierte die Veranstaltung und begrüßte die Lehrlinge und deren Familien, Freunde, Bekannte und Unterstützer. Jahrelange Begleiter, wie Lehrer der Berufsschulen, Prüfungsausschuss- und Innungsmitglieder wollten sich diesen Etappensieg der Nachwuchshandwerker ebenfalls nicht entgehen lassen. Er sprach den Absolventen und Absolventinnen ins Gewissen: „Nehmt eure Zukunft in die Hand – qualifiziert Euch weiter – ihr werdet gesucht und gebraucht.“ So bestehe die Möglichkeit eine Fachausbildung zum Servicetechniker oder –technikerin sowie die Meisterausbildung draufzusatteln. Außerdem stehe der Weg an die Hochschulen oder in die Selbstständigkeit offen.“

Das Ausbildungssystem, so Brockmann, habe sich immer bewährt. Neben der dualen Ausbildung im Betrieb und der Berufschule bekämen die Auszubildenden Fachlehrgänge im Technologiezentrum der Handwerkskammer in Stade Schulungen. Dank der Unterstützung von einzelnen Mitgliedsbetrieben der Innung wäre die Ausbildung stets zeitgemäß und dem technischem Fortschritt angepasst. Obermeister Brockmann richtet seine Worte punktgenau an die jungen Handwerker: „Nach dem vielen Lernen haben viele von euch sicherlich keine Lust mehr auf Schule. Es lohnt sich aber weiterzumachen! Das Angebot ist vielfältig und genauso der Arbeitsmarkt“, resümierte Peter Brockmann mit Blick auf die vor ihm sitzenden Nachwuchskräfte.

Lebenslanges Lernen ist wichtig

Auch stellvertretender Bürgermeister Uwe Matthias kam wie jedes Jahr um den Absolventinnen und Absolventen zu gratulieren. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre.“, so der Gemeindevertreter in seine Ansprache. Doch man wachse immer mit seinen Aufgaben und das lohne sich besonders im Handwerk. Schließlich ist die Landmaschinen- und Baumaschinentechnik ein starker Leistungszweig und für die Gesellschaft unverzichtbar. Gleichzeitig rief er die Schützlinge zum lebenslangen Lernen auf: „Technik verändert sich und es ist wichtig, dass man mit der Zeit geht. Ihr werdet sicher nicht euer ganzes Leben dasselbe machen.“

Die Branche engagiert sich rekordverdächtig in der Ausbildung

Als nächster sprach der diesjährige Festredner und Landtagsabgeordnete Dr. Marco Mohrmann, dem es ein besonderes Anliegen war, die Bedeutung dieses Handwerks herauszustellen. Mohrmann, der selbst Landwirtschaft lernte, Agrarwissenschaften studierte und später in diesem Bereich auch promovierte, erklärte: „Allein in der Innung für Land- und Baumaschinentechnik Stade für den Elbe-Weser-Raum gibt es um die 50 Ausbildungsbetriebe und 63 Prüflinge haben heute ihre Ausbildung abgeschlossen.“ Das zeige wie rekordverdächtig sich die Branche in der Ausbildung engagiere. Gleichzeitig sei die geringe Abbrecherquote hervorzuheben. „Das ist ein sicheres Zeichen, dass die Welt in Ihrer Szene in Ordnung ist. Dafür ein ausdrückliches Lob an die Ausbildungsbetriebe.“

Zum Ende seiner Rede nahm er Bezug auf das deutsche Ausbildungssystem, dass sich bewährt habe und auch im Vergleich zu anderen Ländern ein Alleinstellungsmerkmal trage. Die Politik müsse es daher unbedingt fördern. Zum einen setze die niedersächsische Landesregierung im Koalitionsvertrag auf wohnortnahe und erreichbare Berufsschulen; zum anderen zeige sie ein klares Bekenntnis zur Meisterprämie. Wer die Meisterausbildung erfolgreich absolviere könne Kosten der Ausbildung bis 4000 Euro geltend machen. Schließlich müsse die klassische handwerkliche Laufbahn über Lehre und Meisterausbildung besonders attraktiv ausgestaltet werden, so Mohrmann weiter. „In diesen Berufen haben wir ja tatsächlich einen Mangel. Ob das wirklich für jedes Studienfach so gilt, lass ich jetzt einfach mal im Raum stehen.“ so Mohrmann.

Ein Blick hinter die Kulissen und Ausgabe der Zeugnisse

Dann übernahm Andreas Pape. Er führte die Gesellen und Gesellinnen aus Ihrem Lehrverhältnis mit der offiziellen Freisprechung. „63 sitzen nach 3 ½ Jähriger Ausbildungszeit nun hier vor mir – gewünscht hätten wir uns natürlich, dass wir allen einen Gesellenbrief überreichen dürfen, die damals in die Ausbildung gestartet sind. Doch mit diesem Ergebnis können wir, wie im vergangenen Jahr, sehr zufrieden sein.“
Lehrlingswart Andreas Pape erklärte den Gästen die Inhalte der Prüfungen. „Bei der Gesellenprüfung soll der Prüfling nachweisen, dass er die dafür erforderlichen beruflichen Fertigkeiten beherrscht, die notwendigen beruflichen Kenntnisse und Fähigkeiten besitzt und mit dem im Berufsschulunterricht zu vermittelnden, für die Berufsausbildung wesentlichen Lehrstoff vertraut ist.“ so Pape. Anschließend beglückwünschten Obermeister Peter Brockmann, Lehrlingswart Andreas Pape und Prüfungsausschussvorsitzender Jörn Grothmann die Junggesellen und überreichten ihnen einem nach dem anderen ihren Gesellenbrief.
Jahrgangsbester mit 88 Prozent!

Jahrgangsbester wurde mit einer Punktzahl von knapp 88 Prozent der Visselhöveder Wilko Meyer. Der 21-Jährige lernte im Betrieb Atlas von der Wehl GmbH in Lauenbrück. Wenige Prozentpunkte dahinter (87%) findet sich Hauke Krönk, welcher beim Innungsbetrieb Tiemann Landtechnik in Bremervörde seine Lehre absolviert und somit Innungsbester wurde. Den dritten Platz sicherte sich der erst 19-jährige André Gerkens (86%), der Drochtensener lernte im Innungsbetrieb Fricke Landmaschinen GmbH Lamstedt.

Freisprechung durch den Altgesellen

Altgeselle Wilfried Buck erhob die Handwerker in den Gesellenstand und lies damit Erleichterung und Freude bei allen Anwesenden aufkommen.

„Ein guter Geselle ist mehr wert als ein schlechter Ingenieur“!“

Zu guter Letzt richtete Oberstudiendirekter aus Cadenberge Uwe Hagedorn seine Worte an die Junggesellinnen und Junggesellen. Er hob besonders die wenigen Fehltage hervor und knüpfte damit an Marco Mohrmann an. „Null Fehltage und nur 5 Prozent Abbrecher-Quote sprechen absolut für den Berufsstand“, so Hagedorn. Bei den Berufsschulabschlussnoten hätten ein paar Schüler herausgestochen. So vor allem Hauke Krönk, der in Cadenberge zu Schule ging und Justine Holsten, die in Stade die Berufsschule absolvierte. Beide erzielten ein traumhaftes Ergebnis von 1,2. Getoppt wurde das Ergebnis von Wilko Meyer von der BBS Zeven mit 1,1.
Zum Schluss wünschte er den Absolventinnen und Absolventen alles Gute: „Und denkt daran die Zukunft spielt euch in die Karten. Ein guter Geselle ist in einigen Jahren mehr wert als ein schlechter Ingenieur.“
Peter Brockmann beendet den offiziellen Teil der Veranstaltung und eröffnet zugleich in einen geselligen Abend mit feierlichem Beisammensein.

Impressionen:
Alle Bilder der Veranstaltung hochauflösend zum Download hier: https://drive.google.com/drive/folders/1rck3fttgzuB6HCHWMP2sfT8yAuFCJAyJ?usp=sharing

Bericht und Fotos:
Lisa Masthoff
Firma:Die Medienfrau/ Kim Katharina Koch (geb. Klintworth)

Kreishandwerkerschaft Stade
Kreishandwerkerschaft Stade

Authorin: Kim Katharina Koch, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit

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